Mitmachen beim Eulenprojekt:

„Eulen im Kölner Raum“!

Der NABU Stadtverband Köln und die NABU Naturschutzstation Leverkusen Köln hat ihr neues gemeinsames Projekt gestartet: „Eulen im Kölner Raum.“ Dieses Projekt beinhaltet zum einen die Bestandserfassung der heimischen Eulen und zum anderen die langfristige Lebensraumverbesserung für die „Jäger der Nacht“.

Jede/r kann an dieser Aktion mitmachen und dem NABU mitteilen, wo und wann er welche Eule gehört oder gesehen hat. Der NABU nimmt die Meldungen auf und gewinnt damit eine Übersicht über die Bestände der heimischen Eulen in Köln und Umgebung. Dies sind wichtige Hinweise, um die Lebensräume zu sichern und mögliche Verhaltensänderungen dieser interessanten Tiere festzustellen.

Alle Kölner sind also aufgerufen, die Eulen der Stadt zu melden. Wenn Sie nächtliche Rufe vernehmen oder lautlos ein Tier über sich fliegen sehen, schreiben Sie Ort, Datum, Uhrzeit und die Art der Eule bzw. die Beschreibung des Rufes auf und melden es uns über das unten stehende Kontaktformular oder rufen Sie uns einfach an: Tel. 0221 – 790 2889.

Auf dieser Seite werden die heimischen Eulen kurz vorgestellt.

Zwischenergebnis vom Eulenprojekt

Waldkauz, Foto: NABU Peter Kühn
Waldkauz, Foto: NABU Peter Kühn

Unser Aufruf an die Kölner Bürger, Eulen zu melden, war sehr  erfolgreich. Wir wollen uns bei allen, die Eulen gemeldet haben, schon mal herzlich bedanken, und hoffen auf weitere Sichtungen.

Weit über 100 Meldungen erhielt der NABU-Köln. Oft wurden mehrere Eulen oder Eulenpärchen gemeldet.

 

 

 

 

Meldungen von Kölner Bürger hatten wir im letzten Jahr (2020):

10 x Schleiereulen

5 x Steinkäuze

7 x Waldkäuze

107 x Waldohreulen

3 x wurde der Uhu gemeldet.

Meldungen im Jahr 2021

4 x Schleiereulen

3 x Steinkäuze

60 x Waldohreulen

21x Waldkäuze

4 x Uhu

Bei den meisten Meldungen handelt es sich wohl um Paare, bei den Waldohreulen sicherlich um Pärchen mit Jungen oder um einen gemeinsamen Schlafplatz.

Die meisten Eulenarten stehen auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Arten. In der Hauptsache sind Eulen bedroht, weil ihre Lebensräume zerstört werden.

An den eingegangenen Meldungen kann man gut erkennen, dass es der Steinkauz als Höhlenbrüter im Kölner Raum schwer hat und unsere Hilfe braucht. Da es nicht mehr genügend natürliche Höhlen für die kleine Eule gibt, haben wir an geeigneten Stellen 11 Niströhren für ihn angebracht.

Auch die Schleiereule wurde sehr wenig gemeldet, deshalb wollen wir auch für sie, die gerne in Scheunen und Gebäuden brütet, Brutkästen aufhängen. In einigen Kirchtürmen in Köln dürfen  wir auch Schleiereulenkästen aufstellen.

Der Kauz ist eingezogen

Bild: Anne-Marie Kölbach
Bild: Anne-Marie Kölbach

Info zum Eulenprojekt:

Unser augenblickliches Sorgenkind im Kölner Raum ist die kleinste Eule - der Steinkauz.

Wegen fehlender Bruthöhlen ist diese Eule hier sehr selten geworden. Im Rahmen unseres Eulenprojektes wollten wir besonders dem Steinkauz helfen. Deshalb hat unsere NABU Eulengruppe zusammen mit der NABU-Naturschutzstation im letzten Jahr mehrere selbstgebaute Brutröhren für Steinkäuze aufgehängt.

Zu unserer großen Freude  wurde der erste Kasten schon von einem Steinkauz-Pärchen angenommen. Wir hoffen jetzt auf "Familienzuwachs", damit der Steinkauz in Zukunft sich wieder im Kölner Raum ansiedeln kann.


Beschreibungen der Eulen und ihre Rufe:

Alle abgebildeten Eulen sind in Köln aufgenommen!

Der Uhu

zum Vergrößern klicken!      Bild:  A-M.Kölbach
zum Vergrößern klicken! Bild: A-M.Kölbach

Der Uhu (Bubo bubo) ist unsere größte Eulenart  mit 60 - 70 cm Größe und einer Spannweite von 160 - 170 cm. Durch seine Größe, seinen kräftigen Kopf, den orangegelben Augen, den großen Federohren und den kräftigen befiederten Beinen ist er von anderen Eulen gut zu unterscheiden.

Uhu Männchen und Uhu Weibchen sehen vom Gefieder gleich aus, aber das Weibchen ist schwerer und deutlich größer als das Männchen. Es wiegt durchschnittlich 2600g, das Männchen dagegen 1900g. Das Gefieder beim Uhu variiert von dunkel bis hell. Jeder Vogel hat jedoch eine andere eigene Gefiederzeichnung.

Bevorzugt brüten die Uhus in Steinbrüchen, Kiesgruben, Wäldern und Gebirgsketten, aber neuerdings auch schon mal in Städten. So sind auch hier in Köln in 2015 zwei Uhus gesichtet worden.


Der Steinkauz

 zum Vergrößern klicken!  Bild: Marc Pfeifer
zum Vergrößern klicken! Bild: Marc Pfeifer

Der Steinkauz (Athene noctua) ist eine kleine Eule, er erreicht nur eine Körpergröße von 21 bis 23 Zentimetern, ungefähr so groß wie eine Singdrossel. Er wirkt allerdings durch das lockere Gefieder und dem flachgeformten Kopf etwas größer. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, jedoch ist das Weibchen etwas schwerer als das Männchen (zwischen 170 und 250g ♀, zwischen 160 und 240g ♂).

Der Lebensraum des Steinkauzes ist offenes strukturiertes Gelände mit altem Baumbestand und ganzjährig niedriger Vegetation, wie Streuobstwiesen, Flächen mit alten Kopfweiden, Parkanlagen mit einem reichen Angebot an Bruthöhlen. In Mitteleuropa gehen die Steinkauzbestände seit einigen Jahrzehnten stark zurück. Hauptursache ist die Zerstörung von Lebensräumen.

Die Nahrung des Steinkauz besteht hauptsächlich aus Mäusen, Insekten, Regenwürmern und Käfern. Häufig fliegen sie knapp oberhalb der Bodenoberfläche oder laufen auch auf dem Boden. Sie sind in der Lage, so schnell zu rennen, dass sie auch eine entkommende Feldmaus einholen können.


Die Schleiereule

zum Vergrößern klicken!  Bild: Anne-Marie Kölbach
zum Vergrößern klicken! Bild: Anne-Marie Kölbach

Die Schleiereule (Tyto alba) ist eine etwa taubengroße, helle und langbeinige Eule. Ihr auffälligstes Erkennungsmerkmal ist das herzförmige Gesicht. Sie ist 33-35 cm groß, mit langen Flügeln bis fast einem Meter und kurzen Schwanzfedern. Männchen und Weibchen sehen vom Gefieder her fast gleich aus, jedoch ist meistens das Weibchen etwas größer und etwas dunkler gefärbt und kann bis zu 400 Gramm wiegen (Männchen bis 300g).

 

Als Brutplätze werden vor allem Scheunen und Kirchtürme, seltener auch Baumhöhlen genutzt. Die Eulen sind nachtaktiv und am Tag nur an ihren Ruheplätzen oder am Brutplatz zu beobachten. In der Dämmerung und nachts jagen sie vor allem kleine Säugetiere - hauptsächlich Mäuse. Während der Jagd gleiten sie oft nur wenige Meter über dem Erdboden, dabei ist ihr Flug nahezu geräuschlos.

Bei Sanierungen von Türmen, Dächern und Scheunen ist es besonders wichtig, ihre Nistplätze zu schützen und an geeigneten Orten auch neue zu schaffen, damit sich ihre Bestände auch weiter erholen.


Der Waldkauz

zum Vergrößern klicken!   Bild: Anne-Marie Kölbach
zum Vergrößern klicken! Bild: Anne-Marie Kölbach

Der Waldkauz (Strix aluco) ist eine mittelgroße Eulenart. Er erreicht eine Körperlänge von 40 bis 42 Zentimetern und wiegt zwischen 330 und 630 Gramm. Das Weibchen ist - wie bei den meisten Eulen - schwerer als das Männchen. Der Körperbau des Waldkauzes ist kompakt, der Kopf ist rund und wirkt im Verhältnis zur Körpergröße groß. Waldkäuze kommen in verschiedenen Farbmorphen vor. Es gibt graue, braune und rostbraune Farbvarianten.

Er ist ein Höhlenbrüter, der am liebsten in Baumhöhlen aber auch in Mauerlöchern, Felshöhlen sowie Dachböden brütet. Die Lebensräume vom Waldkauz sind bevorzugt Laub- und Mischwälder, Alleen, Parkanlagen und Gärten mit altem Baumbestand, wo er seine Bruthöhlen finden kann. Bevorzugt frisst er Mäuse, jedoch bei Mäusemangel jagt er auch Kleinvögel.


Die Waldohreule

zum Vergrößern klicken!  Bild: Marc Pfeifer
zum Vergrößern klicken! Bild: Marc Pfeifer

Die Waldohreule (Asio otus) gehört zu unseren einheimischen Vogelarten, die man das ganze Jahr über beobachten kann. Sie ist die meist verbreitete Eulenart in Mitteleuropa. Auffallend sind ihre feuergelben bis glutroten Augen und ihre großen Federohren. Sie hat eine Größe von ca. 35 bis 37cm und dabei ein Gewicht von bis zu 350 Gramm.

Männchen und Weibchen sehen fast gleich aus, allerdings ist das Weibchen größer und schwerer. Die Färbung des Gefieders dient der Tarnung, deshalb sind sie im Geäst kaum zu entdecken.

Die Waldohreulen lieben Wälder mit vielen Lichtungen, Heiden und abwechslungsreiches Grünland. Mittlerweile leben viele aber auch in Stadtparks, auf Friedhöfen und in Kleingärten. Sie bauen keine eigenen Nester, sondern brüten bevorzugt in verlassenen Greifvogel-, Krähen- oder Elstern-Nester. Das Weibchen brütet alleine, während das Männchen für Nahrung sorgt.

 

Die Rufe der Waldohreule klingen wie ein hohles huh, huh, huh, das etwas an den Ruf des Uhus erinnert, bei Störung ein kläffendes uäk, uäk und ein katzenähnliches kijau, während die Jungeulen ständig mit einem hohen fiependen Klagelaut nach Futter betteln.


Eulenrufe  (bitte den Lautsprecher höher stellen!)



Hier der Bettelruf der  jungen Waldohreulen:


Hier der Bettelruf der  jungen Waldohreulen:



Formular ausfüllen, wenn Sie eine Eule gehört oder gesehen haben!

Eulengruppe: Simone Schubert

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.


Weitere ausführliche Informationen über den Waldkauz finden sie hier:

Download
Steckbrief für Waldkauz.pdf
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